Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung
Warum sind die Prämien für einen Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung deutlich höher?
Eine Rechtsschutzversicherung sollte heute jeder haben, um gegebenenfalls bei einem Rechtsstreit gegen ein Risiko im finanziellen Bereich abgesichert zu sein. Denn besonders bei Auseinandersetzungen, die vor Gericht enden, kommen meist immense Kosten zusammen. Anwälte, Sachverständige, Gutachter sowie Gerichtskosten usw. verursachen schnell mehrere 1000 Euro, die in der Regel kaum jemand auf der hohen Kante hat. Mit einem an die Lebenssituation angepassten Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung sind diese Aufwendungen in vollem Umfang gedeckt, sodass kein Cent aus der eigenen Tasche bezahlt werden muss. Wobei es fraglich ist, ob ein Rechtsschutz mit Selbstbeteiligung nicht ausreichen würde.
Lohnt sich ein Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung?
Diese Überlegung erübrigt sich sofort beim Vergleich der Rechtsschutzversicherungen. Da ein Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung bei den Versicherungsgesellschaften oft über 10 Euro mehr an Beitrag im Monat erfordert. D. h., die Versicherung kostet zwischen 120 und 130 Euro mehr im Jahr, wobei der Selbstbehalt bei 150 bzw. 250 Euro liegt. Außerdem ist die Auswahl der Versicherungen begrenzt, die einen Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung anbieten. Der Grund, warum es nur wenig Angebote gibt, liegt daran, dass die Bereitschaft vor Gericht Streitigkeiten auszutragen, ständig ansteigt. Mit der Selbstbeteiligung wollen die Versicherer die Versicherungsnehmer anhalten, nicht wegen jeder Kleinigkeit einen Anwalt zu konsultieren.
Wann ist ein Rechtsschutz ohne Selbstbehalt zu empfehlen
Es gibt immer wieder Pechvögel, die in juristische Streitigkeiten hineingezogen werden. So können streitsüchtige Nachbarn oder ein verpatzter Urlaub, weil das Hotel erhebliche Mängel hatte, dazu führen, gleich zwei Gerichtsverfahren austragen zu müssen. In einem solchen Fall käme ein Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung sehr gelegen. Jedoch hat dies wiederum seine Kehrseite. Denn die Versicherer mögen es gar nicht, wenn von einem Versicherungsnehmer gleich mehrere Fälle auf dem Schreibtisch liegen. Meist führt das zu einer sicheren Kündigung der Rechtsschutzversicherung seitens der Gesellschaft, egal, ob Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung oder mit.
Gründe für die hohen Beiträge
Die erhöhten Prämien bei einem Rechtsschutz ohne Selbstbehalt begründen sich in den vielen Bagatellen, bei denen die Rechtsschutzversicherung beansprucht wird. Im Falle von beispielweise Ordnungswidrigkeiten, wie die Nichtbeachtung einer Geschwindigkeitsbegrenzung, Behinderung beim Parken etc., wird über den Rechtsschutz ein Anwalt in Anspruch genommen. Dies strapaziert hauptsächlich den Bereich des Verkehrsrechtsschutzes, doch wirkt sich dies auf die gesamten Rechtsschutzversicherungen aus. Die Versicherungsgesellschaften holen sich das natürlich zurück, indem die Versicherungsnehmer höhere Beiträge zahlen.